Brustwarzenkorrektur – wie, wann, warum?

Schlupfwarzen (auch invertierte Mamillen oder eingezogene Brustwarzen genannt) sind störend, lassen sich aber oft durch eine Brustwarzenkorrektur problemlos beheben. Die operative Korrektur einer Schlupfwarze kann funktionell die gestörte Stillfähigkeit einer invertierten Mamille nicht verbessern sondern dient in erster Linie der ästhetischen Korrektur. Wir zeigen Ihnen worauf Sie dabei achten müssen und welche Vor- und Nachteile der Eingriff mit sich bringt.

Schlupfwarzen erkennen

Eingezogene Brustwarzen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich nicht aufrichten und „normal“ nach außen gewölbt sind. Die betroffene Brustwarze wird nach innen gezogen (invertiert) und lässt sich auch mit großer Anstrengung kaum nach außen stülpen. Die Faltenbildung führt oft zu hygienischen Problemen, da sich Ablagerungen in den Hautfalten nur sehr schwer entfernen lassen. Es können beide Seiten oder auch nur eine Seite betroffen sein. Patientinnen bemerken das Problem im Alltag, bei intimen Kontakten mit Partnern oder auch erst während der Stillzeit. Durch die eingezogene Warze ist das Stillen des neugeborenen Kindes oft nur sehr schwer, manchmal sogar nur mit Hilfe von speziellen Pumpen, möglich.

Problem: zu kurze Milchgänge

Die Ursache für invertierte Mamillen sind zu kurz ausgeprägte Milchgänge. Diese können entweder angeboren sein oder sekundär als Folge eines entzündlichen oder malignen Prozesses entstehen. Die verkürzten Milchgänge der Brustdrüse ziehen die Brustwarze regelrecht nach innen bzw. hindern sie daran sich bei Erregung oder beim Stillen nach außen zu stülpen. In diesen Fällen sollte eine Abklärung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt erfolgen um die möglichen Therapieoptionen zu erörtern.

Korrektur durch einfachen Eingriff mit großer Wirkung

Vor einem operativen Eingriff sollte eine mögliche Ursache wie z.B. Entzündungen oder Brustkrebs ausgeschlossen werden. Falls es sich um eine angeborene Schlupfwarze handelt, kann diese meist mit einem kleinen, schmerzarmen Eingriff in lokaler Betäubung (Lokalanästhesie) korrigiert werden. Dabei wird ein kleiner Schnitt am Rand der Brustwarze gesetzt um zu den verkürzten Milchgängen zu gelangen. Diese werden dann sorgfältig und so schonend wie möglich durchtrennt, um die nach innen ziehenden Kräfte komplett zu lösen. Während der Operation sieht man bereits wie sich die Brustwarze in eine „normale“ Position begibt und nach außen stülpt. Die Wunde wird mit einer plastische-chirurgischen Naht verschlossen. Ein Spezialverband verhindert in den ersten Tagen das erneute Einziehen der Brustwarze und schützt die Wunde vor Belastungen. Nach der Operation können Sie sofort wieder Ihre normale Kleidung tragen. Eine Korrektur beider Seiten im Rahmen eines Eingriffs ist möglich und sogar empfehlenswert.

 

VorherNachher
AussehenEingezogene BrustwarzeBrustwarze aufgerichtet
StillfähigkeitStillen schwer möglichStillen nicht mehr möglich
HygieneReinigung erschwertReinigung problemlos
SymmetrieOft asymmetrische BrustwarzenSymmetrische Brustwarzen
BerührungsempfindenNormalNach Abheilung normal
NarbenKeine NarbenMinimale Narben

Durch eine Brustwarzenkorrektur können Form und Aussehen der Brustwarze verbessert werden.

Wie wird die Brustwarze nach der OP aussehen?

Nach der Operation muss sich das Gewebe von dem korrigierenden Eingriff erholen. Die eingezogene Brustwarze wurde vollständig vom darunter liegenden Gewebe abgetrennt, um die Milchgänge zu lösen. Dadurch wurde der Nippel in eine völlig neue Position gebracht, an die sich das Gewebe erst gewöhnen muss. Daher ist in den ersten Tagen nach der Operation ein spezieller Verband notwendig, um eine Stabilisierung des Gewebes zu ermöglichen. Nach dieser initialen Abheilphase ist die Brustwarze allerdings von alleine stabil und nach außen gestülpt. In den ersten Wochen kann das Ergebnis noch etwas unnatürlich wirken. Eine Normalisierung tritt aber in der Regel nach einigen Monaten ein.

Reinigung wird erleichtert

Nachdem die Wunde vollständig abgeheilt ist, können Sie ganz normal duschen und müssen sich keine Gedanken mehr um die betroffene Brust machen. Nach der Operation stellt die Reinigung der betroffenen Stelle kein Problem mehr dar. Die Reinigung einer eingezogenen Brustwarze fällt vielen Betroffenen oft sehr schwer. Die Faltenbildung rund um den Nippel führt zu Ablagerungen, die sich nur sehr schwer entfernen lassen. Oft verwenden Patientinnen auch Wattestäbchen um die Hautfalten effektiv reinigen zu können. Diese erschwerte Hygiene ist einer der häufigsten Gründe warum betroffene Frauen einen Plastischen Chirurgen aufsuchen um operativ Abhilfe zu schaffen. Die Brustwarze ist nach der Operation regelhaft nach außen gerichtet, sodass hier keine Falten mehr im Bereich des Warzenvorhofs entstehen.

Stillfähigkeit geht meistens verloren

Ein Nachteil der Operation ist der Verlust der Stillfähigkeit der betroffenen Brustwarze. Nachdem meistens verkürzte Milchgänge die Ursache der Fehlbildung darstellen, müssen diese vollständig durchtrennt werden um ein Wiederauftreten bzw. ein erneutes Einziehen der Brustwarze zu verhindern. Das Durchtrennen der Milchgänge führt dann allerdings dazu, dass der Milchfluss und das Stillen nicht mehr möglich sind. Die operative Korrektur einer Schlupfwarze kann also funktionell die gestörte Stillfähigkeit einer invertierten Mamille nicht verbessern sondern dient in erster Linie der ästhetischen Korrektur.

Perfekte Symmetrie – ist das überhaupt natürlich?

Eine verbesserte Symmetrie der Brustwarzen führt zu einem harmonischen Gesamtbild und verbessert oft auch das Selbstbewusstsein der Patientin. Wir alle wünschen uns einen perfekt symmetrischen Körper. In der Realität ist das allerdings äußerst selten. Unterschiedlich große Brüste und asymmetrische Brustwarzen sind normal. Im Falle einer einseitig eingezogenen Brustwarze kann die Asymmetrie jedoch so störend sein, dass eine ästhetische Korrektur notwendig ist. Durch einen kleinen operativen Eingriff in lokaler Betäubung lassen sich Form und Aussehen der betroffenen Brustwarze der anderen Seite anpassen.

Berührungsempfinden der Brustwarze: Ja, aber!

Viele Frauen äußern in den Vorgesprächen zur Operation die Angst, dass das Berührungsempfinden der Brustwarze nach der Operation gestört sein könnte. Diese Frage lässt sich mit einem klaren Jein beantworten. Während in den ersten Wochen und Monaten nach der Operation das Gewebe durch die mechanischen Veränderungen beleidigt und angeschwollen ist, wird sich das Empfinden der betroffenen Körperstelle naturgemäß verändern. Die Hautstellen, die zuvor unter Falten versteckt waren, sind nun normalen Berührungen und Empfindungen ausgesetzt. Während der Operation bleibt ein Großteil der Hautnerven zur Brustwarze erhalten, sodass ein Teil des Empfindens bereits nach kurzer Zeit wieder zur Normalität zurückkehrt. Die restliche Sensibilität verbessert sich im Laufe der Zeit. Dieser Prozess kann Monate bis Jahre dauern, da auch die Narbenbildung im Inneren frühestens nach 12 Monaten abgeschlossen ist.

Schonende Operationstechnik: minimale Narben

Ohne Narben geht es zwar nicht – sehen soll man sie aber trotzdem nicht auf den ersten Blick. Keine Operation kommt ohne Narben aus. Die Brustwarze und der Warzenvorhof bieten hier aber einen großen Vorteil. Die Haut ist in diesem Bereich durch verschiedene Unregelmäßigkeiten und Farbunterschiede gekennzeichnet. Dadurch lassen sich die notwendigen Narben ideal verstecken. Durch die besonders schonende Operationstechnik werden die Narben so gesetzt, dass sie langfristig in natürlichen Hautfalten zu liegen kommen. Dabei reicht meistens ein kleiner Schnitt am Unterrand der Brustwarze aus, über den die gesamte Operation durchgeführt wird. Am Ende der OP wird die Wunde mit feinsten Fäden verschlossen um eine ideale Abheilung und damit eine möglichst unauffällige Narbe zu garantieren.

Ich möchte meine Brustwarze korrigieren lassen – was muss ich tun?

Wenn Sie mit der Form Ihrer Brustwarze nicht zufrieden sind, sollten Sie ein Beratungsgespräch bei einem Facharzt für Plastische Chirurgie oder einem Brustchirurgen vereinbaren. Im Zuge dieses Gespräches können Sie alle Fragen stellen, die Ihnen am Herzen liegen. In meiner Ordination lege ich großen Wert auf eine individuelle und ehrliche Aufklärung. Im Rahmen des Erstgesprächs erfolgt zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch. Dabei können erste Hinweise auf eine mögliche Ursache der Schlupfwarze erhoben werden. Nach der klinischen Untersuchung der betroffenen Brust besprechen wir gemeinsam Ihre persönlichen Vorstellungen. Wie soll die Brustwarze nach der Operation aussehen? Sollen beide Seiten korrigiert werden? Wann ist der beste Zeitpunkt für die Operation? All diese Dinge können wir in Ruhe in der Ordination besprechen, damit Sie die richtige Entscheidung treffen können.

  1. Beratungsgespräch vereinbaren
  2. Fragen stellen
  3. Ausführliche, individuelle Aufklärung
  4. Abklärung möglicher Ursachen
  5. Klinische Untersuchung
  6. Therapieplan erstellen
  7. OP-Planung
  8. Operation

Meine Philosophie

Als Facharzt für Plastische Chirurgie möchte ich Ihnen zu Ihrem persönlichen Wunschergebnis verhelfen.

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